Die virtuell geplanten Gespräche sollen am 5. Oktober stattfinden, so die Agentur unter Verweis auf einen UN-Sprecher. Neben UN-Generalsekretär António Guterres werden auch eine Reihe von Außenministern und Vertreter der Konfliktparteien an der Konferenz teilnehmen.
Al-Sarradsch will zurücktreten
In Libyen geht das Chaos unterdessen weiter: Nach tagelangen Protesten gegen die Regierung erklärte der Chef der international anerkannten libyschen Regierung, Ministerpräsident Fajis al-Sarradsch, am Mittwoch seine Absicht, in maximal einem Monat die Macht abzugeben. Die Proteste in der Region stehen im Zusammenhang mit den verschlechterten Lebensbedingungen und Stromausfällen.
„Ich erkläre allen meinen aufrichtigen Wunsch, meine Pflichten spätestens Ende Oktober zu übergeben“, sagte al-Sarradsch am Mittwoch in einer Fernsehansprache.
Zuvor hatte die international nicht anerkannte und mit al-Sarradschs Nationaler Einheitsregierung konkurrierende Übergangsregierung im Osten Libyens nach tagelangen Straßenprotesten einen Rücktrittsantrag beim Repräsentantenhaus eingereicht.
Doppelherrschaft in Libyen
Seit dem Sturz und der Ermordung des libyschen Staatschefs Muammar al-Gaddafi vor neun Jahren steckt Libyen im Kriegschaos und wird von einer Doppelherrschaft geführt. Im Lande hält die Konfrontation zwischen der Nationalen Einheitsregierung von Fajis al-Sarradsch, die Tripolis und Gebiete im Westen des Landes kontrolliert, und der libyschen Nationalarmee unter dem Kommando von Chalifa Haftar, die seit über einem Jahr versucht, die Hauptstadt zurückzuerobern, an. Beide Konfliktparteien werfen einander vor, mit Waffen und Personal von außen unterstützt zu werden.
Die Nationale Einheitsregierung wird von Katar und der Türkei unterstützt. Die Behörden des Ostteils des Landes agieren unabhängig von Tripolis und kooperieren mit der Libyschen Nationalarmee, die von Ägypten und den Vereinigten Arabischen Emiraten politisch unterstützt wird.
Libyen-Konferenz in Berlin
Am 19. Januar fand in Berlin eine Libyen-Konferenz statt, an der 16 Staaten und Organisationen, darunter auch Russland, die USA, die Türkei, Ägypten sowie Vertreter der EU und der Uno beteiligt waren. Vereinbart wurde, internationale Anstrengungen zur Überwachung des bereits seit 2011 bestehenden UN-Waffenembargos für Libyen zu verstärken.
sputniknews
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